Grazer Stadtblatt,
Kostenfalle Lift: über 2.000 Häuser betroffen
Tausende Liftanlagen in der Steiermark sind von dem neuen Gesetz betroffen. Auf die Mieter und Wohnungseigentümer kommen hohe Kosten zu.
Grazer Stadtblatt | Von KPÖ | 06.00 Uhr, 16. Nov 2018
Grazer Stadtblatt Nov.2018 Seite 18
Originalbeitrag des Grazer Stadtblatt Nov.2018 Seite 18
Seit 2015 hat die Steiermark ein Gesetz, das den Betrieb von Liftanlagen im privaten und gewerblichen Bereich neu regelt. Daraus ergeben sich für manche Wohnhäuser so teure Nachrüstungen, dass Betroffene in ihrer Existenz bedroht sind. Die KPÖ fordert ein rasches Eingreifen von Landesregierung und Landtag, um die Regelung zu entschärfen.
In einem Fall summierten sich die Kosten für die Liftsanierung auf 225.000 Euro.
Eine Änderung durch den Landtag wäre ohne weiteres möglich, die dem Gesetz zugrundeliegende „Norm“ ist nämlich nur eine unverbindliche Empfehlung aus dem Jahr 1995, kein zwingendes EU-Recht.
In der Steiermark sind 534 Aufzüge aufgrund der neuen Bestimmungen umfassend zu sanieren. Weitere 500-600 Aufzüge müssen einer Teilsanierung unterzogen werden. Da die Gesamtanzahl der Anlagen bei insgesamt ca. 2400 Anlagen liegt, müssten also fast die Hälfte aller privaten Liftanlagen in den nächsten Jahren umfassend saniert werden!
KPÖ-Landtagsabgeordnete Claudia Klimt-Weithaler:
„Von diesem Gesetz sind mehrere tausend Menschen betroffen. Sie sind mit sehr hohen Kosten konfrontiert, obwohl die Lifte immer korrekt gewartet wurden. Wir haben auch vorgeschlagen, Betroffene mit Förderungen zu unterstützen. Andernfalls werden nicht wenige gezwungen sein, ihre Wohnung zu verkaufen.“